• Hans Ewald

    sagte vor 1 Jahr

    Guten Tag,



    ich bin vor kurzem über BayernInnovativ auf das spannende Feld von SOOMIQ aufmerksam geworden.



    Ich habe einen einschlägigen Hintergrund im Bereich der Auslegung, der energietechnischen Einbindung und den Betrieb von ORC-Anlagen und möchte an dieser Stelle einige Bedenken an der Herangehensweise und der Erfolgschance des PowerCubes anmelden:

    - Aus den Unterlagen geht nicht hervor, welcher Stand bereits erreicht wurde. Gemäß Zeitstrahl sollte bereits eine Pilotanlage entstanden sein. Hierzu sind aber keine Informationen enthalten oder gar Funktionsnachweise erbracht.

    - Im Web-Archiv findet sich eine vorangegangene Version der Homepage mit noch ein paar mehr technischen Informationen. Dort stand wortwörtlich: "Die PowerQube ORC ist so ausgelegt, dass der elektrische Ertrag bei 20 kW/Stunde bleibt - unabhängig von der jeweiligen Eingangstemperatur. Bei einer Eingangsleistung von beispielsweise 110 kW thermischer Energie bei einer Eingangstemperatur von 100°C kann das 20 kW PowerQube Energiekraftwerk eine Effizienz von 20 % erreichen, die bis zu 100 % höher ist als vergleichbare ORC-Anlagen, die zudem deutlich größer und komplexer sind." Mal abgesehen davon, dass die Einheit der elektrischen Leistung oder auch Arbeit nicht korrekt ist - die versprochenen Wirkungsgrade sind unseriös! Keine Wärmekraftmaschine ist in der Lage, Abwärme auf einem Niveau von 100°C mit 20% Wirkungsgrad zu verstromen. In neueren Unterlagen sind keine direkten Wirkungsgrade mehr angegeben. Aus "100TWh/a Abwärmepotential" und "7 TWh Stromproduktion" errechnen sich mit heute verfügbaren Infos schon nur noch 7% Wirkungsgrad.

    - Dass so eine ORC-Anlage realisiert werden kann sehe ich als realistisch an. Allerdings fehlt die eigentliche Innovation. Gibt es Patente auf Schlüsselkomponenten? Wo liegen die technischen Neuerungen?

    - Beim Ansatz der Kopplung direkt mit der Abluft möchte ich auch ein wenig bremsen. In so einem Fall ist der Wärmeübertrager auf der Seite des Arbeitsmediums mit hohen Drücken beaufschlagt, zudem sind aufgrund der geringen Temperatur sehr große Wärmeübertragerflächen nötig. Damit ist alleine der Wärmeübertrager teuer, in der Praxis größer als die 1m³ der versprochenen Anlage und ein zusätzlicher Verdichter im Abgaskanal notwendig. Im fiktiven Szenario einer Abwärmenutzung im Bereich von 125°C (Abkühlung auf 95°C, 20kW Stromerzeugung bei 7% Wirkungsgrad, 10mbar Druckverlust des Wärmeübertragers). Dessen elektrischer Eigenbedarf wird im Bereich von 10-13kW liegen - also rund die Hälfte der erzeugten Leistung betragen! Es hatte folglich durchaus Gründe warum beispielsweise bei Mitbewerbern Wasserkreise zwischengeschalten wurden.



    In Summe komme ich nach technischer Bewertung zum Fazit, dass das technische Konzept noch nicht erfolgsversprechend erscheint und auch der aktuelle Stand der Arbeiten nicht ausreichend transparent dargelegt wurde.

  • Roland Gauch

    sagte vor 1 Jahr

    Gute Tag,

    ich bin neugierig, wie sich Ihr tolles Konzept von den Produkten von https://enogia.com/en/orc-3/ unterscheidet. Dort wird Abwärme ab 70°C und 10 - 180 kW angegeben.



    Herzlichen Dank für die Information, wie Sie planen, sich daneben zu etablieren. In jedem Fall wünsche ich viel Erfolg für die richtige Lösung zum richtigen Zeitpunkt!

  • Otmar Krutz

    sagte vor 1 Jahr

    Meine Investition endet 2025, lt. Ihrer Finanzplanung schreiben Sie Verluste bis 2027. Also erfolgt die Rückzahlung meines Invest als zinsloser Kredit (ohne der beschriebenen traumhaften Rendite) aus den eingezahlten Geldern der jetzigen Investoren. Da weitere Investment-Runden bis zur Serienreife geplant sind wiederholt sich das Prozedere mehrmals.

    Das nennt man normalerweise ein Schneeballsystem. Erst wenn Gewinne eingefahren werden, können die Investoren der letzten Runde auf eine Rendite hoffen, alle vorherigen Investoren gehen mit Verlusten raus.